Ivo De Gennaros Aufsatz versucht einen Schritt in die Richtung einer Erörterung des neuzeitlichen ökonomischen Denkens nach Adam Smith. Den Anlass zu diesem Versuch bildet ein Text von John Maynard Keynes, in dem dieser bereits auf die künftige Lösung des “ökonomischen Problems” – nämlich des für die Menschheit bislang bestimmenden Problems der so genannten absoluten Bedürfnisse – vorausblickt.
Die durch technischen Fortschritt und Kapitalakkumulation in absehbarer Zeit erreichbare Befreiung des Menschen von der vorrangigen Sorge um jene Bedürfnisse bezeichnet Keynes als „ökonomische Seligkeit“. Erst in dieser Seligkeit – der für immer gesicherten Muße – kann der Mensch eigentlich Mensch werden. Somit stellt sich die Ökonomie selbst dar als das Wissen von der Bedingung für die volle Menschwerdung des Menschen, der, einmal angelangt im „gelobten Land“, kaum mehr mit der inzwischen von wenigen Fachleuten besorgten ökonomischen Sphäre in Berührung kommt.
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»Denn: was ist das Leben auf der Erde – bloß für sich genommen und auf sich beschränkt? Ist es nicht ein end- und sinnloses Verfliegen und Vergehen, darin durch alles Aufblühen schon das Verwelken, in allem Wachstum der Niedergang, aus jeder Geburt das Hinscheiden hervorblickt? Darf der Mensch in diesem Leben auf eine letzte ihn aufnehmende Gunst, auf eine Wahrheit vertrauen?«
Eduard Habicher, Rosso-fuoco (2006)